Erste Förderphase

MathePeer

Peer-gestützte Präventionsmaßnahmen zur Förderung mathematischer Basiskompetenzen (Verbundvorhaben)

Das Projekt dient der Evaluation von Maßnahmen zur Prävention von Rechenschwierigkeiten durch die Förderung mathematischer Basiskompetenzen in Kindergarten und Schule. Es orientiert sich dabei an bisherigen Befunden zur Effektivität mathematischer (Früh-) Förderung sowie am Ansatz des peer-gestützten Lernens und setzt das bereits mehrfach erprobte, entwicklungspsychologisch fundierte Trainingskonzept „Mengen, Zählen, Zahlen“ (MZZ; Krajewski, Nieding & Schneider, 2007) ein.

Ziel des Projektes

Im Rahmen des Forschungsprojekts sollte überprüft werden, ob sich mit Blick auf die Prävention von Rechenschwierigkeiten eine Förderung mathematischer Basiskompetenzen im Kindergarten im Vergleich zu einer Förderung nach Schuleintritt als unterschiedlich wirksam erweist. Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob sich das Potential der Fördermaßnahmen durch eine Kombination mit dem Ansatz des peer-gestützten Lernens optimieren lässt. Zudem wurden Wirkmechanismen und potentiell relevante Moderatorvariablen überprüft.

Forschungsdesign & Untersuchungsmethoden

Das Forschungsvorhaben wurde in einem längsschnittlichen Design mit etwa 700 Kindern umgesetzt. Zwischen Dezember 2010 und Februar 2011 fand die erste Voruntersuchung in Kindergärten statt. In einer anschließenden ersten Förderphase wurden mathematische Basiskompetenzen in einer Standard- oder peer-gestützten Version gefördert. Direkt im Anschluss an diese Förderphase wurden die Kinder erneut im Kindergarten untersucht, um unmittelbare Fördereffekte feststellen zu können. Kurz nach Schuleintritt erfolgte eine Follow-up-Erhebung, um längerfristige Fördereffekte in den geförderten Bereichen evaluieren zu können. Nach Schuleintritt gab es eine zweite Förderphase, in der der Fragestellung entsprechend Standard- oder peer-gestützte Fördermaßnahmen in der Schule durchgeführt wurden. Auch auf diese Förderphase erfolgte ein unmittelbarer Nachtest sowie Follow-up-Untersuchungen am Ende der ersten und zweiten Klasse.

Bisherige Ergebnisse

Durch die Maßnahmen konnte der Entstehung von Rechenschwierigkeiten effektiv entgegengewirkt werden. Dabei ergaben sich für die Förderung kurz nach der Einschulung deutlich größere Effekte als im Kindergarten. Dies ist insofern bemerkenswert, als hier im Grunde lediglich der Anfangsunterricht in Mathematik durch die entwicklungs-orientierte Basiskompetenzförderung ersetzt wurde. Darüber hinaus erzielte die Standardförderung - also eine lehrergesteuerte Förderung durch direkte Instruktion - durchweg bessere Erfolge als die peer-gestützte Trainingsversion. Die Vorteile gegenüber den Kontrollgruppen waren sowohl für Risikokinder als auch für unauffällige Kinder evident.

Kontakt

  • Prof. Dr. Marco Ennemoser (Projektleitung, Justus-Liebig-Universität Gießen)
  • Prof. Dr. Kristin Krajewski (Projektleitung, Justus Liebig-Universität Gießen)