Erste Förderphase

AGENT 8-1-0

Entwicklung und Evaluation eines Trainingsprogramms zur Überwindung von Arbeitsgedächtnisdefiziten bei Kindern mit Lese-Rechtschreibstörung

Entwicklung, Durchführung und Evaluation eines Arbeitsgedächtnistrainings zur Überwindung von Arbeitsgedächtnisdefiziten bei Kindern mit Lese-Rechtschreibstörung.

Ziel des Projektes

Das Ziel dieses Forschungsprojektes bestand in der Entwicklung und Evaluation eines Arbeitsgedächtnistrainings für Kinder mit Lese-Rechtschreibstörung. Dieses Programm sollte dabei helfen, Arbeitsgedächtnisdefizite zu überwinden, die als ursächlich für Probleme des Schriftspracherwerbs angesehen werden.

Forschungsdesign & Untersuchungsmethoden

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde ein adaptives Trainingsprogramm zur Erhöhung der Kapazität und Funktionstüchtigkeit des Arbeitsgedächtnisses entwickelt, welches in einem Prätest-Posttest-Follow-Up-Kontrollgruppendesign einer isolierten Evaluation unterzogen wurde. Es nahmen 27 unbeeinträchtigte Drittklässler sowie 43 Drittklässler mit Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb am Training teil, 28 unbeeinträchtigte Drittklässler bildeten die Kontrollgruppe. In Anlehnung an das Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley (1986) wurden die phonologische Schleife, der visuell-räumliche Notizblock und die zentrale Exekutive in insgesamt 18 Trainingssitzungen über 6 Wochen trainiert. Zu allen drei Messzeitpunkten wurden diverse Arbeitsgedächtnismaße sowie zum Prätest und Follow-Up die Schulleistungen (Lesen, Schreiben, Rechnen) und die Intelligenz erhoben.

Bisherige Ergebnisse

Die Ergebnisse im Rahmen des Prätest-Posttest-Follow-up-Kontrollgruppen-Designs belegen kurzfristige Leistungssteigerungen der unbeeinträchtigten Drittklässler in den Subsystemen visuell-räumlicher Notizblock und zentrale Exekutive, bei den Kindern mit LRS lediglich in der zentralen Exekutive. Dabei zeigten Kinder mit niedrigen Arbeitsgedächtnisleistungen zu Beginn des Trainings stärkere Übungseffekte, langfristige Effekte blieben gänzlich aus. Enttäuschend ist vor allem der Befund, dass gerade das phonologische Arbeitsgedächtnis, das für die Schriftsprachschwierigkeiten mit verantwortlich ist, durch das Training kaum verbessert werden konnte. Auch zeigten sich keine Effekte des Trainings auf die Schulleistungen im Lesen und Rechtschreiben. Die Trainierbarkeit des Arbeitsgedächtnisses steht auch nach dieser Studie weiterhin in Frage.

Kontakt

  • Prof. Dr. Claudia Mähler (Stiftung Universität Hildesheim …)
  • Mitarbeiter

    M.Sc. Psych. Christina Jörns
    M.Sc. Psych. Ellen Radtke